Biotop Schwafheimer Meer

Das ca. 28 ha große Naturschutzgebiet liegt in einer ehemaligen Hochflutrinne des Rheins. Es beinhaltet Teile des Schwafheimer Meeres, ein vom Schwafheimer Bruchkendel durchflossenes Altwasser. Das von einem dichten Schilfgürtel umgebene Gewässer ist Lebensraum vieler Wasservögel, Schilfbewohner und Amphibien.

Zum Verständnis:
Es gibt im gesamten Kreis Wesel nur drei weitere nennenswerte Schilf- /Röhrichtbereiche:
Bislicher Insel, Orsoyer Rheinbogen und Bislich Vanum.

Röhrichtbereiche sind unbedingt zu fördernde Biotop-Typen!

Wasserralle
Die Wasserralle ist ein regelmäßiger Wintergast am Schwafheimer Meer. Sie lebt recht heimlich, sodass man sie nur selten zu Gesicht bekommt.

Das Biotop zeichnet sich durch seinen sehr großen Strukturreichtum aus, der durch das Vorkommen verschiedener naturnaher Lebensräume auf kleinem Raum erreicht wird. Wald, Hecken- und Gehölzstreifen, Gewässer und meist extensiv genutztes Grünland bieten verschieden Tier- und Pflanzenarten einen hervorragenden Lebensraum. Besonders das Schwafheimer Meer hat sich durch das weitgehende Fehlen von Wegen zu einem ungestörten Lebensraum für Wasservögel entwickelt. Dieser reich strukturierte Bereich, der in einer alten Rheinstromrinne mit grünlanddominiertem Niederungszug liegt, ist zentraler Bestandteil eines landesweit bedeutsamen Biotopverbundkorridors für Pflanzen und Tiere zwischen Moers und Rheinhausen. Zu den Hauptentwicklungszielen gehört eine weitere Renaturierung des Schwafheimer Bruchkendel, die Förderung artenreichen Grünlandes durch extensive Nutzung und eine Umwandlung angrenzender Ackerflächen in Grünland.

Zwergtaucher mit Dreistachligem Stichling
Schwarzkehlchen

Die bedeutenden Schilfflächen, die Kopfweiden und die Wiesen im Naturschutzgebiet müssen regelmäßig gepflegt werden. Und es ist einiges zu tun, so dass fast täglich kleine Arbeitsgruppen im Einsatz sind. Im Winter werden die Kopfweiden geschnitten, Teile der Hecken auf den Stock gesetzt, Wildaufwuchs entfernt oder der Schilfbereich von Brombeeren befreit. Im Frühjahr wird eher im Randbereich gearbeitet, um die Vögel bei der Brut nicht zu stören. Es werden dann Zaunpfähle erneuert oder Drähte nachgespannt. Auch der Krötenzaun wird im Frühjahr am Schwafheimer Weg aufgebaut. So lange der Zaun steht, müssen jeden Morgen die Eimer kontrolliert, die Frösche, Kröten und Molche gezählt, die Anzahl dokumentiert, die Amphibien über die Straße getragen und im Wasser wieder ausgesetzt werden.