Amphibienschutz

Die Aktion „Krötenzaun“ wurde 1981-1982 nach der Kopfbaumpflege das nächste größere und dauerhafte Projekt.

In NRW sind von 18 Amphibienarten bereits 10 Arten vom Aussterben bedroht oder in ihrem Bestand stark gefährdet. Die intensiven Bemühungen der letzten Jahrzehnte zum Schutz der Amphibien konnten diese Tendenz nicht umkehren. Denn es ist nicht nur der Straßenverkehr, der vielen wandernden Arten zum Verhängnis wird, sondern vor allem der Mangel an geeigneten Lebensräumen und Fortpflanzungsgewässern.

Wasserfrosch (Rana esculenta)
Erdkröte

Amphibien sind feinfühlige Anzeiger einer Lebensqualität, die auch uns Menschen zu Gute kommt. Sie sind ein wichtiges Bindeglied im Naturhaushalt, in dem jede Tierart seine Aufgabe erfüllt. Frösche und Kröten ernähren sich hauptsächlich von Würmern und Insekten.

Selber dienen sie Störchen und Reihern als Futter und die Kaulquappen bieten eine Lebensgrundlage z.B. für Libellenlarven. Fehlt eine Tiergruppe, so besteht die Möglichkeit, dass ein ganzes Ökosystem früher oder später zusammen bricht. Der Beginn der Wanderung wird durch die innere Uhr der Tiere sowie die Außentemperatur gesteuert und beginnt in der Regel, wenn die Nachttemperaturen fünf Grad Celsius übersteigen. Regen verstärkt die Wanderbereitschaft. Für uns bedeutet das, im März / April den Wetterbericht genau zu verfolgen, die Augen offen zu halten und rechtzeitig die Schutzzäune zu aufzubauen.

Grasfrosch
Grasfrosch

Bis zum Jahr 2013 bedeutete dies vor allem eine Menge körperliche Arbeit. Eine spatenblatttiefe Rinne musste gegraben werden, in der eine undurchsichtige, vliesverstärkte, UV-Licht beständige Folie eingegraben wird. Die Folie muss in den Boden eingegraben werden, damit die Amphibien sich nicht unter dem Zaun hindurcharbeiten und somit der ganze Aufwand und die Arbeit hinfällig wären.

Teichmolch
Bergmolch

Zumindest das Graben der Rinnen mit dem Spaten entfällt inzwischen dank der“Erfindung“ des Krötenpfluges. Die z.B. 850 m Schutzzaun in der Littard können nun viel schneller aufgebaut werden. Erdkröten können bei diesen Wanderungen bis zu 3 km zurücklegen. In sehr vielen Gebieten sind die Überwinterungsgebiete und die Laichgewässer durch Straßen getrennt und so geht vom Straßenverkehr eine große Gefahr aus.

Schutzzaun Littard in Neukirchen-Vluyn
Schutzzaun Schwafheimer Meer

Männliche Kröten sitzen gerne auf der Straße, da sie auf dieser freien Fläche schneller ein Weibchen entdecken können. Dies wird ihnen aber – ohne Schutzzaun – schnell zum Verhängnis. Eine weibliche Kröte gibt ca. 3.000 Eier in Laichschnüren ins Wasser ab. Wird sie überfahren, werden sozusagen mehrere tausend Tiere getötet.

Verpaarte Grasfrösche
Grasfroschlaich

Die Krötenwanderung dauert je nach Witterung rund vier bis sechs Wochen. Die Eimer müssen jeden Morgen kontrolliert, die Tiere gezählt, aus den Eimern entnommen und auf der anderen Straßenseite wieder ausgesetzt werden. Neue Helfer werden eingewiesen und Anfangs begleitet, damit eine Erdkröte von einem Grasfrosch und ein Teichmolch von einem Bergmolch unterschieden werden kann.

Dazu werden viele freiwillige Helfer benötigt. Es wird ein Einsatzplan erstellt und jeder kann angeben, wieviel Zeit er einbringen möchte.

Wenn auch Sie ein Herz für Kermit und Co haben, so melden Sie sich bei uns.

Wir versprechen, dass …
… Kröten und Frösche nicht schleimig und ekelig sind
… man keine Warzen bekommt, wenn man Kröten anfasst
… Frösche geküsst werden dürfen. Mehr aber nicht.
… man schöne Naturerlebnisse im Frühjahr hat
… in einem guten Team willkommen ist


Amphibienstatistik